Eine Alpentour vom 21.-23.August 2017
Text und Bilder von Andreas Klößner (c)
Sunday, 20-August-2017
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Rückblende: Das Jahr 2017 war bis jetzt wettertechnisch unterdurchschnittlich. Eine Alpentour am 24.März musste ich abbrechen wegen tief liegendem Stratus im Voralpenraum, der sich auch im Tagesverlauf nicht auflöste. Ich lernte dafür einen neuen Flugplatz kennen: Plössnen-Rosenthal ist als Zwischenstop von Eisenach nach Sankt Johann in Tirol geeignet, er hat auch in der Woche geöffnet (Angabe ohne Gewähr, vorher anrufen!). Es werden auch Zimmer vermietet.
Ich finde bei flugwetter.de einen Zeitabschnitt von Montag bis Mittwoch, der in der Südhälfte und den Alpen fliegbares Wetter verspricht. Ich rufe Joachim an, der meine Reservierung entgegennimmt. Am Nachmittag fahre ich los und möchte in Eisenach übernachten, um morgen ausgeruht losfliegen zu können. Ich werde vom Ferienverkehr überrascht und gehe vor Hannover von der Autobahn und fahre einen Teil über die Dörfer.
Ich komme durch Watterode. Es ist zu spät um nach Eisenach weiterzufahren. So lange habe ich noch nie für die Fahrt gebraucht. Ich habe keine Hotelreservierung und finde im Hotel Fasanenhof ein Zimmer.
Monday, 21-August-2017
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Morgens legt mir die Wirtin die Werra-Rundschau auf den gedeckten Tisch. Auf der Titelseite prangt das Foto vom in Eschwege verunfallten Flugzeug. Gut, das ich nicht abergläubisch bin.
Ich fahre gegen 08:30 von Watterode zum Flugplatz. Dort mache ich die Flugvorbereitung und verstaue meine Sachen in die DMCCF. Zum Schluss prüfe ich noch das Datum meines letzten Übungsfluges. Oh Schreck! Im August abgelaufen… Es gibt offenbar eine Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlich verflossener Zeit. Da heute kein Fluglehrer in Eisenach verfügbar ist hilft mir Bernd weiter, der im Turm Dienst hat. Er telefoniert mit Weimar. Dort kann ich um 15:00 den alle 24 Monate vorgeschriebenen Übungsflug machen. Die dort verlangten Gebühren der gewerblichen Flugschule sind allerdings deutlich höher. Ich betrachte es als Lehrgeld.
Pünktlich um 15:00 starte ich mit dem Fluglehrer und Betreiber des Flugplatzes in Weimar zum Übungsflug auf seiner C42. Ich mache ein paar Kreise und Landungen, fliege etwas herum. Dann bekomme ich den wertvollen Stempel in mein Flugbuch. Danach schaue ich mir noch die Innenstadt von Weimar an.
Ohne Hotelreservierung gehe ich zum Herrenhaus. Dort bekomme ich ein kleines Zimmer unter dem Dach für 40€.
Tuesday, 22-August-2017
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Nach dem Frühstück fahre ich zum Flugplatz. Da ich gestern schon die Flugvorbereitung durchgeführt habe, komme ich zügig um 09:44 weg. Zur Überprüfung des Fahrtmessers fliege ich einmal gegen und einmal mit dem Wind bei ausgetrimmt IAS 140km/h. Der Mittelwert der beiden im GPS angezeigten Geschwindigkeiten ist die Fahrt. Diese stimmt mit dem Wert des Fahrtmessers überein. Durch die Nordostströmung befand ich mich gestern wohl in einem großen laminaren Aufwindfeld. Ich fliege meine Standardstrecke nach Kempten, mit Zwischenstop in Rothenburg ob der Tauber.
In Durach und Kempten sind meine beiden Hotels ausgebucht. Ich bekomme beim Fremdenverkehrsamt die Telefonnummer einer älteren Dame in Bodelsberg, die privat Zimmer vermietet. Angeblich sei Bodelsberg nicht so weit vom Flugplatz entfernt, wie der Ort Kempten. Ich miete mir am Platz ein Fahrrad und radel nach Bodelsberg. Es geht aber reichlich bergauf und ich brauche deutlich länger als für die Strecke nach Kempten. Dennoch ist die Fahrt eine willkommene Abwechslung.
Die Vermieterin empfiehlt mir einen Aussichtspunkt, wo ich nach meiner Ankunft in Bodelsberg noch hinlaufe. Die Farben und das Alpenpanorama kurz vor Sonnenuntergang sind schön anzusehen.
Wednesday, 23-August-2017
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Die Unterkunft ist sehr familiär. Gebastelte Gegenstände der Enkel befinden sich im Frühstücksraum. Genau heute vor einem Jahr war ich zu einer Alpentour aufgebrochen. Nun geht es um 8:00 mit dem Fahrrad bergab zum Flugplatz nach Durach. Ich starte um 09:37 Richtung Ötztal. Dort ist die Luft schon recht bockig und es ziehen hochbasige flache Cumuli auf. Durch die 20 Knoten Strömung aus Westen, sind auch Leeturbulenzen ein Thema. Wegen der geringen Motorleistung in der Dichtehöhe und der Turbulenzen breche ich zum ersten Mal mein Vorhaben ab, an die Wildspitze heranzufliegen und kehre im Ötztal wieder um. Ich kann mit reichlich Abstand über die Bergkämme auf direktem Wege zum Flugplatz zurückfliegen. Ich hoffe, dass es später in diesem Jahr einmal bessere Bedingungen zum Fliegen geben wird.