Eine Alpentour vom 10.-12.September 2018

Eine Alpentour vom 10.-12.September 2018


Ich muss in diesem Jahr noch mal in die Berge. Die letzte Gelegenheit ist für mich im September. Ab Oktober tritt verstärkt zäher Hochnebel im Voralpenaum auf. Dieses Jahr war gekennzeichnet von langen trockenen Perioden im Norden. Dennoch im Süden war es zumeist wechselhaft oder die Luft war instabil. Umsomehr freue ich mich auf eine wellende Front mit Ost-West-Ausrichtung im Norden mit einem stabilen Hochdruckkern im Süden und reserviere die C42. Die wird am Sonntag noch für die Schulung gebraucht und ich reserviere von Montag bis Mittwoch.


Sunday, 09-September-2018

flugwetter.de zeigt unverändert die wellende Front im Norden und den Hochdruckkern im Süden. Es ist unklar wann genau die Kaltfront nach Mitteldeutschland vordringen wird. Ich vermute aber, das ich Mittwoch Nachmittag wetterbedingt zurückfliegen muss. Aber drei Tage sind auch in Ordnung. Eine Höhenströmung von etwa 20 Knoten werde ich nutzen und plane daher die Strecke Eisenach, Kempten, Sankt Johann in dieser Reihenfolge.

Ich reise mit dem Auto an. Am Sonntag stehe ich vor den Elbbrücken eine Stunde im Stau. Nur eine Spur ist an der Baustelle offen. Es wird hier nicht gearbeitet. Unterwegs komme ich dann an zahlreichen Baustellen und Flickenteppichen der A7 vorbei. Eine so schlechte Autobahn habe ich in anderen Ländern in Europa oder Asien noch nicht gesehen. Einen so schlechten Mobilfunkempfang wie in vielen deutschen Dörfern habe ich auch selten gehabt. Eine so hohe Abgabenlast und hohes Renteneintrittsalter wie in Deutschland gibt es auch sonst kaum. Das passt alles nicht zusammen, mit dem angeblich so reichen Deutschland. Das Rekordsteueraufkommen geht einfach an denen vorbei, die es erwirtschaften.

Ich komme erst spät in Eisenach an und kann deshalb keine Runde mehr fliegen.


Monday, 10-September-2018

Schnell zum Platz und nach dem Check zur Tankstelle. Oh, der Tank ist weg und wird gerade gefüllt. Macht nichts, für eine Platzrunde reicht das Benzin.

Da ist er wieder, der Tank. Der Preis wird noch ermittelt, dann kann ich tanken. Bernd ist im Turm. Volltanken brauche ich nicht, denn 6 Stunden kann ich nicht am Stück fliegen. Das würde den Rücken und die Blase zu sehr belasten.

Aber an Rothenburg ob der Tauber kann ich mit der Betankung vorbeifliegen, eine Landung ist hier als Zwischenstop zu empfehlen. Montags ist aber kein Betrieb.

In Aalen/Heidenheim tanke ich etwas nach.

Dann an Pfronten vorbei erst einmal Bergluft schnuppern. Dieser „Berg“ nennt sich Falkenstein, dahinter ist der Weißensee. Die Alpen bilden einen recht abrupten Übergang von flach zu gebirgig, daher auch der Begriff Alpenkante.

Blick von Südosten auf den Aggenstein (1987m), rechts die Hochalphütte.

Nach dem Einchecken in das Hotel, gehe ich wieder zum Flugplatz. Es geht in die Ötztaler Alpen.

Vom Ötztal aus einer Höhe von 3100 Meter in Richtung Stubaier Alpen geschaut.

Über Sölden in 3400 Meter Höhe. Blick Richtung Süden, vorne der jetzt schneefreie Gaislachkogel (3056m), dahinter das Venter Tal und der Ramolkogel (3549m).

Blick aus 3550 Meter Höhe auf die Wildspitze und den Mittelbergferner. Das ist nach dem Gepatschferner der zweitgrößte Gletscher Tirols.

Der Gipfelbereich des Ramolkogel.

Der im Sommer stark abgeschmolzene Großgurgler-Ferner und die Hochwilde (3462m).

Blick von Nordosten auf Hintere Schwärze (3624m) und Similaun (3602m).

Der Similaun, in dieser Gegend wurde der Ötzi 1991 in einer Felsmulde im Eis entdeckt.

Der Hintereis-Ferner und Weißkugel (3738m). Zufälligerweise entspricht die Flughöhe hier genau der Höhe dieses Berges.

Am Gepatschferner

Gipfel des Hohen Riffler (3168m) in der Verwallgruppe bei Landeck.

Die Holzgauer Wetterspitze (2895m) ist ein markanter Felsturm, der bis 500m senkrecht abfällt.


Tuesday, 11-September-2018

uploaded by Andreas K.

Heute mache ich noch eine Tour von Kempten zum Alpenhauptkamm. Am nachmittag möchte ich nach Sankt Johann in Tirol fliegen. Ich reserviere mir ein Zimmer im Haus Obermoser. Das ist in 15 minuten zu Fuß vom Flugplatz zu erreichen.

Breiter Grieskogel vom Süden betrachtet.

Der Grastalsee, dahinter geht es steil hinunter ins Ötztal.

Sulztaler Ferner und Daunkogel (3351m) in den Stubaier Alpen.

Der Wannensee bei Sölden macht mit einem leuchtenden Blau auf sich aufmerksam. Die Farbe ist in Wirklichkeit noch intensiver als auf dem Foto.

Die Bliggspitze und Ölgrubenspitze vom Osten gesehen.

Die markante Silberspitze (2461m) bei Landeck vom Osten betrachtet. Dahinter am Horizont die Parseierspitze. Links am Horizont der Hohe Riffler.

Nach einer längeren Mittagspause fliege ich nach Sankt Johann. Zuerst geht es am Alpennordrand entlang. Dadurch umgehe ich die Kontrollzone von Innsbruck.

Die Guffertspitze ist schon von Weitem zu sehen. Der Berg hebt sich mit 2195 Metern deutlich von der Umgebung ab. Auf dem Berg war ich mal vor vielen Jahren.

Nachdem ich am Achensee vorbei bin, steige ich im Zillertal hoch. Hier bin ich in 3400 Meter Höhe im Stilluptal. In der Bildmitte der Grundschartner (3064m). Am Horizont der Großvenediger (3666m).

Ich fliege den Alpenhauptkamm entlang an der Grenze nach Italien Richtung Westen. Hier ist der Schwarzenstein (3369m) vom Norden zu sehen. Dahinter liegt das Ahrntal.

Im Vordergrund der Große Möseler (3480m), dahinter von links nach rechts Hoher Weiszint, Hochfeiler (3510m) und Hochfernerspitze.

Nach einer Wende fliege ich wieder Richtung Osten zurück. Der Große Möseler vom Süden gesehen.

Am Schwarzenstein Richtung Westen geschaut. Gelegentlich tauchen mit etwas Fantasie Gesichter im Schnee auf.

Nun fliege ich die direkte Strecke innerhalb von 30 Minuten von den Zillertaler Alpen nach Sankt Johann. Bevor ich über dem Meldepunkt Ellmau absteige, mache ich dieses Foto von Sankt Johann mit dem Flugplatz.

Im Anflug melde ich meine Positionen ohne dass mir geantwortet wird. Das läuft hier wesentlich lockerer als bei uns. Es ist aber umso mehr notwendig, sich mit dem Anflug- und Abflugverfahren vorher vertraut zu machen. Im Anflug geht es nahe am Berghang entlang. Das Fliegen am Berghang muss im Rahmen einer Gebirgsflugeinweisung geübt werden.

Ich komme in der Pension Obermoser unter. Blick auf den Wilden Kaiser und die Ache.


Wednesday, 12-September-2018

uploaded by Andreas K.

Die Vorhersage bei Flugwetter ergibt auch heute sehr gute Bedingungen für eine Alpentour und den späterenen Heimflug. Die Pension bietet leider erst spät gegen 8:00 Frühstück an. Zu diesem Zeitpunkt kann in Sankt Johann schon gestartet werden. Ich werde das nächste Mal auf das Frühstück verzichten oder mir vorher ein Paket geben lassen.

Blick vom Kreuzjoch Richtung Süden in das Gerlostal. Die Sonne steht noch tief und verursacht das blaue Streulicht. Am Horizont bildet die Kette der Dreitausender eine natürliche, unüberwindbare Grenze zwischen Österreich und Italien. Ganz rechts ist wieder der Schwarzenstein mit seinem markanten Schneehut. Dort möchte ich wieder hin.

Am Schwarzenstein, Blick nach Norden auf den Großen Mörchner.

Blick vom Ende des Ahrntals Richtung Osten. In der Bildmitte der Großvenediger (3666m), rechts der Große Geiger(3360m), am Horizont der Großglockner (3798m).

Blick in das Ahrntal vom Osten Richtung Westen.

Ich fliege zum Flugplatz zurück, tanke auf und trete noch vor der Mittagspause den Heimflug an. In Sankt Johann darf zwischen 12:00 und 13:30 Lokalzeit nicht gestartet werden. Nach einer Zwischenlandung in Rosenthal-Plössen (der Platz hat in der Woche Betrieb, es gibt Mogas und Unterkünfte) geht es nach Eisenach. Auch auf dem Rückweg fliege ich eine andere Strecke als sonst. Ich nutze verstärkt Flüsse und Autobahnen als Leitlinien. Eine gute Idee ist es, die Streckenabschnitte in der Karte rot zu markieren, bei denen Höhenbeschränkungen vorliegen.

Vor dem Abflug in Sankt Johann mit Blick auf den Wilden Kaiser.

Am Chiemsee.

Durch die Lage im Wald ist Waldkraiburg für die Navigation gut zu erkennen.

Sobald ich über dem Thüringer Wald bin, taucht der Flugplatz Kindel auf.

Es hat sich mal wieder gelohnt. Tschüss bis zum nächsten Mal.